„Mit den Leistungen unserer Athletinnen und Athleten können wir hochzufrieden sein“, blickt adh-Sportdirektor Thorsten Hütsch auf die vergangenen zehn Tage zurück. Zwar konnte der historische Medaillenrekord von 2015 nicht wiederholt werden, dafür aber wurde die Zahl der Final- und Anschlussplatzierungen gesteigert. „Eine Platzierung auf den Medaillenrängen wird zunehmend schwieriger, da einige Nationen ihre absoluten Topathletinnen und –athleten entsenden und einen enormen Aufwand in der Betreuung durch Trainerinnen und Trainer sowie Serviceleute betreiben. Trotzdem haben sich die Deutschen Sportlerinnen und Sportler zum Teil herausragend präsentiert.“ Zu den deutschen Aktiven kam ein verhältnismäßig kleines Team von 17 Offiziellen hinzu. „Diese Zahl müssen wir in den nächsten Jahren noch etwas steigern, um weiter mithalten zu können. Nichtsdestotrotz haben die Trainerinnen und Trainer sowie das Betreuerteam vor Ort bemerkenswerte Arbeit geleistet,“ betont der adh-Sportdirektor „auch sie haben einen großen Anteil am Erfolg der Deutschen Studierenden-Nationalmannschaft.“
Den Auftakt in die Universiade machte das Team der deutschen Curlerinnen, die ihr erstes Spiel gegen Kasachstan souverän gewannen. Danach hatten Emira Abbes (Uni Augsburg), Nicole Muskatewitz (LMU München), Meike Beer und Claudia Beer (beide HAW Hamburg) etwas Pech und verloren einige ihrer Matches denkbar knapp und zum Teil in Extra-Ends. Durch einen klaren Sieg gegen Norwegen und einen Überraschungserfolg gegen die späteren Zweitplatzierten aus Russland konnten die Deutschen sich jedoch einen zufriedenstellenden achten Rang sichern.
Im Langlauf gingen in den verschiedenen Disziplinen insgesamt sieben deutsche Athleten an den Start. „Die Langläufer haben in hohem Maße positiv überrascht. Platzierungen bis unter die Top-Ten und ein siebter Platz im Team-Wettbewerb sind in diesem Teilnehmerfeld auf Weltklasseniveau sensationell,“ so Hütsch. Bereits über 10 Km in der Verfolgung hatten der 20. Platz von Toni Escher (HS Zwickau) und der 25. Platz von Josua Strübel (FU Hagen) gezeigt, dass die Form stimmte. Auch im Sprint kam Christian Winker (Uni Freiburg) bis ins Halbfinale und wurde schließlich 23. Ihm, sowie Strübel, Escher und Andreas Weishäupl (Uni Passau) gelang in der Staffel ein hervorragender siebter Platz, bevor Christian Friedrich (TU München) im Massenstart über 30 Km auf Platz zehn vorlaufen konnte. Auch die anderen Teammitglieder Fabian Alraun (AKAD Stuttgart) und Tobias Alraun (FH Rosenheim) lieferten durchgehend sehr solide Rennen und zeigten starke langläuferische Leistungen.
Für eine Medaille und weitere Top-Sechs-Ergebnisse sorgten die nordischen Kombinierer. Nach dem ersten Springen landeten David Welde (HS Mittweida) und Tobias Simon (HS Furtwangen) im Rennen über 10 Km noch auf den Plätzen 4 und 6. Im Massenstart konnte sich Tobias Simon dann aber eine gute Ausgangssituation schaffen und sprang anschließend auf den Silberrang vor. Sein Teamkollege David Welde landete auf dem sechsten Platz. Im Teamwettbewerb mussten sich die beiden Athleten der Deutschen Studierenden-Nationalmannschaft gemeinsam mit Tom Krause (HS Zittau/Görlitz) lediglich den starken Teams aus Russland, Polen und Japan geschlagen geben.
Die einzige deutsche Starterin im Eiskunstlauf, Maria Katharina Herceg (LMU München), qualifizierte sich mit einem fantastischen siebten Platz im Kurzprogramm souverän für die Kür. Dort bestätigte das jüngste Mitglied der deutschen Delegation ihre starke Leistung und wurde Neunte. Bei den Eistanzpaaren konnten sich Shari Koch (Uni Bochum) und Christian Nüchtern (FU Berlin) mit neuer persönlicher Bestleistung den dritten Platz nach dem Kurzprogramm vor Katharina Müller und Tim Dieck (beide Uni Bochum) sichern. Auch Jennifer Urban (IST – HS für Management) und Benjamin Steffan (FU Hagen) qualifizierten sich mit einer Platzierung auf Rang neun für die Kür. Dort hielten alle drei Paare ihre Position, so dass Koch und Nüchtern mit Bronze die zweite Medaille für die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft holen konnten.
Einen fantastischen fünften Platz errangen Jan Mayländer und Petrick Hamman (beide HS Furtwangen) gemeinsam mit dem Kombinierer Tobias Simon im Team-Skispringen. Im Einzel hatte sich Hamman für das Finale qualifizieren können, wo er auf einem guten Rang 20 landete. Auch im Ski Cross qualifizierten sich die deutschen Starterinnen und Starter für die Finalläufe. Vanessa Frey (Uni Konstanz) konnte sich bei ihrer ersten Teilnahme bei einem internationalen Großevent über den sechsten Platz, Björn Leber (ebenfalls Uni Konstanz) über den elften Platz freuen. Svenja Redeker (TU München) gelang im Wettkampf auf der Buckelpiste Platz acht, auf der Parallelbuckelpiste stürzte sie unglücklich im Viertelfinale und wurde sechste.
Für die dritte deutsche Medaille sorgte die alpine Skiläuferin Monica Hübner (University of Denver). Wie in 2015 gewann sie im Slalom Silber. Ann-Kathrin Breuning (Westminster College Salt Lake City) schied leider im ersten Lauf aus. Sie hatte jedoch schon vorher einen beeindruckenden neunten Platz im Riesenslalom und Rang 15 in der alpinen Kombination vorzuweisen.
„Die durchweg guten Ergebnisse unserer Athletinnen und Athleten zeigen, dass wir mit unseren Nominierungskriterien eine gute Auswahl geeigneter Aktiver treffen,“ resümierte Thorsten Hütsch. „Mit 20 von 28 Aktiven unter den Top 8 haben wir klar unser Ziel erreicht.“ Auch Delegationsleiterin Dr. Katrin Werkmann zieht eine ausgesprochen positive Bilanz: „Die Universiade lief sehr gut für uns. Das Team hat toll zusammengehalten und sich unterstützt, wo es nur ging. Alle feuerten sich gegenseitig an und die Medaillen wurden immer gemeinsam gefeiert.“ Für die adh-Vorstandsvorsitzende war es die erste Universiade-Teilnahme. „Die Stimmung in Almaty war einmalig. Die Sportlerinnen und Sportler konnten ganz neue Erfahrungen sammeln und sich Veranstaltungen über die eigene Sportart hinaus anschauen. Auch ich nehme viele positive Eindrücke mit nach Hause.“
Alle Ergebnisse zusammengefasst finden Sie hier. Fotos finden Sie auf unserer Facebook-Seite.
↧